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Erfahrungsberichte

Masterarbeit bei Kappa

Koordinatenmesstechnik trifft Mikroskopie bei der Sensor-Kalibrierung von High-End-Kameras

HAWK Absolvent Marcel hat sich in seiner Masterarbeit mit der bildgestützten Positionsmessung und Kalibrierung von CCD-Sensoren in hochwertigen Industriekameras befasst. Für Kappa hat er eine High-End Messmaschine konzipiert.

Maximale Präzision: High-End Kameras für anspruchsvollste Aufgaben

An die Positionierung des Sensors im Kameragehäuse werden hohe Anforderungen gestellt. Die optische Achse des CCD-Sensors muss mit einer Genauigkeit von +/- 1µm (Mikrometer) pro Raumrichtung zur optischen Achse des Kameragehäuses ausgerichtet sein. Außerdem ist die Verfahrbarkeit der Sensormechanik in drei Achsen um jeweils einen definierten Betrag gefordert, sowie die Dokumentation in einem Messprotokoll.

Die Aufgabe: eine Maschine die noch vielseitiger, schneller und genauer misst.

Zur Optimierung der Abläufe und Ergebnisse wollte Kappa das Messkonzept mit einem neuen Messaufbau vereinheitlichen und vereinfachen, die Messleistung weiter verbessern und den Zeitaufwand durch die Automatisierung der Prozesse verkürzen. Ein tolles Thema für eine anspruchsvolle Masterarbeit.

Für seine Arbeit analysierte Marcel das bestehende System und setzte sich mit den technologischen Grundlagen optischer Messverfahren, insbesondere der Messmikroskopie, auseinander. Auf dieser Basis konzipierte er seine Maschine mit der geforderten  Messgenauigkeit von 1µm absolut in allen Achsen. Besondere Anforderungen dabei waren z.B. die Entwicklung hochgenauer Achsen mit Messsystem und motorischem Antrieb, die Schwingungsisolierung, die Temperaturstabilisierung, die Entwicklung definierter Schnittstellen zwischen Prüfling und Messmaschine, die Konzeptionierung einer Software zur vereinfachten Justage des Prüflings unter reproduzierbaren Bedingungen sowie die Entwicklung eines Konzeptes zur einfachen Umrüstung der Maschine auf andere Prüflinge.

Die Messmaschine bewährt sich im Firmenalltag

„Die Messmaschine nimmt uns eine Menge Arbeit ab“, sagt Carsten Rugullis, Kappa Produktionsleiter und HAWK-Absolvent der ersten Stunde. 

Als Ingenieur im Teilzeit-Masterstudium bei Kappa

Im Interview berichtet Ilon über seine Erfahrungen.

Ilon hat sein Bachelorstudium in Esslingen absolviert (Bachelor in Informationstechnik mit dem Schwerpunkt technische Informatik).  Danach machte er 5 Monate ein Praktikum bei Kappa. Darauf folgte die Festanstellung als Entwicklungsingenieur im Teilzeit-Masterstudium. Das Interview ist schon ein wenig älter, inzwischen leitet Ilon übrigens die Fachgruppe.

Kappa:

Ilon, du arbeitest seit dem Sommer als festangestellter Entwicklungsingenieur bei Kappa und absolvierst parallel dein Masterstudium  an der HAWK  Göttingen als Teilzeitstudium. Wie funktioniert das?

Ilon Bickel:

Ich bin ganz frisch mit 20 Stunden  als Entwicklungsingenieur bei Kappa fest angestellt. Den Rest der Zeit bin ich für mein Masterstudium freigestellt. Ich mache den Master übrigens in Elektrotechnik und Informationstechnik mit dem Schwerpunkt Mess- und Automatisierungstechnik. Das Modell heißt  „Studium im Praxisverbund“.  An der HAWK gibt es das offiziell für diesen Studiengang noch gar nicht  – aber es ist auf dem Weg. Hier sind alle ziemlich flexibel! Meine Masterarbeit werde ich dann auch bei Kappa schreiben –  das genaue Thema steht aber noch nicht fest.

Kappa:

Bei Kappa denken viele erst mal an Sportklamotten. Wie bist du ausgerechnet auf Kappa gekommen?

Ilon Bickel:

Ja, ich habe auch zuerst an Sportklamotten gedacht. Ich war mit meinem Bachelorstudium in Esslingen fertig und wusste dass ich ein Masterstudium beginnen wollte. Ich habe mich dann erst überregional orientiert welche Unis und Fachhochschulen in Frage kommen, denn ich wollte auf jeden Fall noch eine andere Hochschule kennenlernen, und zwar eine die ein Masterstudium mit elektrotechnischem Schwerpunkt bietet. Die HAWK in Göttingen war schnell in der engeren Auswahl. Bis zum Beginn der meisten Masterstudiengänge im Wintersemester hatte ich allerdings ein halbes Jahr Luft, das ich sinnvoll füllen wollte – mit einem Praktikum. Kappa kannte ich vorher nicht. Ich habe einfach eine passende  Firma in der Nähe gesucht. Dann ging alles ziemlich schnell: Ich habe Kontakt zu Kappa aufgenommen und wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Schon bei diesem Gespräch kam die Idee auf den Tisch, mit einem Praktikum anzufangen und dann - wenn es für beide Seiten stimmt – zum Wintersemester ein duales Masterstudium mit Kappa als Arbeitgeber anzufangen.

Kappa:

Wie findet man als Student den Einstieg in ein so hochkomplexes Hightech-Thema wie Kameraentwicklung – hat man da nicht Berührungsängste?

Ilon Bickel:

Hmm. Das kam mir gar nicht so schwer vor. Ich überlege gerade woran das lag… Ich wurde Stück für Stück an die Kameraentwicklung herangeführt, was dem Thema die Komplexität etwas genommen hat. Nach und nach wurde ich dann immer tiefer in die Abläufe integriert. Geholfen hat mir auch, dass ich meine Bachelorarbeit in einem verwandten Gebiet geschrieben habe. Es ging dabei um die Entwicklung einer Ansteuerung für LED Displays, also um schnelle Bild- und Signalverarbeitung durch Hardware.

Kappa:

Wie lief dein Praktikum bei Kappa ab?

Ilon Bickel:

Erstmal war das Ziel möglichst viele Bereiche kennenzulernen, um das Gesamtsystem der Kameraentwicklung und die Abläufe im Betrieb kennenzulernen und dann gezielter einen Fokus entwickeln zu können. Ich arbeite ganz normal in Projekten mit.

Kappa:

Wie bringst Du Uni und Betrieb unter einen Hut?

Ilon Bickel:

Ich weiß nicht, ob man das nach 2 Wochen schon sagen kann. Ich bin für das Studium freigestellt. 20 Stunden arbeite ich bei Kappa, den Rest der Zeit nutze ich für das Studium. Das verteilt sich über die Woche. Von Kappa zur Uni ist es nicht weit, daher ist das kein Problem. Ich sehe das eher als Vorteil und eine gute Abwechslung.

Kappa:

Warum der ganze Stress?

Ilon Bickel:

Bis jetzt empfinde ich das ja gar nicht als Stress, sondern als Bereicherung. Praxiserfahrung finde ich total wichtig. Was ich in der Hochschule lerne, kann ich bei Kappa praktisch umsetzen und umgekehrt. Praktische Erfahrungen bei der Arbeit helfen mir, die Theorie auf eine ganz andere Weise zu begreifen und zu vertiefen.

Kappa:

Wie unterstützt Kappa dich?

Ilon Bickel:

Die Firma geht ganz flexibel mit meinen Studienzeiten um. Wenn ich mehr Zeit fürs Studium brauche, bekomme ich die und wenn ich mehr Zeit habe, z.B. in den Semesterferien, kann ich mehr arbeiten. Ein anderer Aspekt ist natürlich die finanzielle Unabhängigkeit – ich liege meinen Eltern nicht auf der Tasche!

Kappa:

Und die Zusammenarbeit mit den Kollegen?

Ilon Bickel:

Total gut. Die Teamarbeit und das angenehme Klima untereinander sind was Besonderes. Stück für Stück habe ich größere Aufgaben und Eigenverantwortung bekommen, aber ins Team war ich sofort integriert. Schon während des Praktikums bin ich mit zu Kunden gekommen. Ich war als Praktikant nie außen vor oder hatte irgendwie eine Sonderrolle.

Kappa:

Würdest du ein Praktikum bei Kappa empfehlen?

Ilon Bickel:

Auf jeden Fall. Die technischen Aufgaben sind sehr interessant und man hat mit wirklich innovativen Technologien zu tun. Mit hohem Anspruch zu arbeiten ist für jeden Ingenieur spannend! Und das Arbeitsumfeld ist sehr angenehm.

Kappa:

Und die Hochschule?

Ilon Bickel:

Da bin ich mit offenen Armen empfangen worden. Die freuen sich, wenn jemand von außerhalb kommt. Da die HAWK nicht so groß ist gibt es einen sehr persönlichen Kontakt mit den Lehrenden, und natürlich auch unter den Studenten. Der Studiengang ist auf jeden Fall sehr interessant und bei der Planung des Studiums im Praxisverbund bin ich gut unterstützt worden. Bisher sind alle sehr flexibel und machen individuell vieles möglich.

Kappa:

Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Dann wünschen wir dir einen guten Start an der Uni!